Um der groben und gehässigen Verallgemeinerung entgegenzutreten, die Kultur der islamischen Welt sei kriegerisch, pflegt man darauf hinzuweisen, in Wirklichkeit sei sie eine Kultur des Friedens und der Freundlichkeit. Aber damit ersetzt man ein Stereotyp nur durch ein anderes, und obendrein akzeptiert man die stillschweigende Annahme, dass Menschen, die per Religion zufällig Muslime sind, einander im Grunde auch in anderer Hinsicht ähnlich sind.
[…] Die Aufteilung in Kulturen drängt sich überall in die Gesellschaftsanalyse ein und unterdrückt andere, ergiebigere Betrachtungsweisen. Sie schafft die Grundlagen dafür, fast alle in der Welt misszuverstehen, noch ehe man beginnt, die Trommel für den Krieg der Kulturen zu schlagen.